Ratgeber Tumorschmerz
Informationen für Betroffene und AngehörigeFür die Diagnose von Tumorschmerz ist es wichtig, dass der Patient das offene Gespräch mit seinem Arzt sucht, da es für Tumorschmerz keine spezifischen Untersuchungsmethoden gibt. Erst dann hat der Arzt die Möglichkeit, mit verschiedenen Verfahren den Tumorschmerz zu lokalisieren. In einem ausführlichen Gespräch wird der Arzt zudem versuchen, den Grad des vom Patienten empfundenen Schmerzes zu ermitteln. Dafür bietet sich z. B. eine sogenannte visuelle Analogskala an, bei der der Patient seinen Schmerz zahlenmäßig ausdrücken kann. Die Werte werden vom Arzt festgehalten, um den Verlauf dokumentieren und besser beurteilen zu können.
Diagnose von Tumorschmerz
Die Diagnose von Tumorschmerz beinhaltet immer eine subjektive Angabe des Patienten, da Tumorschmerz nicht objektiv zur Stellung der Diagnose mit einem bestimmten Untersuchungsverfahren nachgewiesen werden kann. So äußert der Patient gegenüber dem Arzt seine Beschwerden, was im Fall von Tumorschmerz die wichtigste Angabe darstellt. Die Schmerzempfindlichkeit eines jeden Menschen ist ein Faktor, der individuell sehr stark variieren kann. Gleiches gilt für das Maß an Tumorschmerz, das jeweils toleriert werden kann.
Untersuchungen zur Feststellung der Schmerzherkunft bei Tumorschmerz
Anhand eines Gesprächs mit dem Patienten und der Erhebung der Krankenvorgeschichte (Anamnese) sowie einer körperlichen und neurologischen Untersuchung lässt sich Tumorschmerz nicht in eine der vier möglichen Kategorien einteilen. Soll eine genaue Diagnose der Schmerzursache erfolgen, sind dazu weitere Untersuchungen erforderlich. Zur Lokalisation von Tumorschmerz können dazu beispielsweise eine Computertomografie (CT), eine Magnetresonanztomografie (MRT), eine Szintigrafie oder eine Angiografie eingesetzt werden. Das Ausmaß einer solchen weitergehenden Diagnostik hängt in der Regel vom Krankheitsstadium und vom Allgemeinzustand des Patienten ab.
Abschätzung der Schmerzintensität bei Tumorschmerz
Für die Auswahl einer geeigneten Schmerztherapie ist es für den Arzt unerlässlich, die Schmerzintensität beim Patienten abzuschätzen. Eine Möglichkeit dafür bietet die Verwendung einer visuellen Analogskala. Dabei handelt es sich um eine Art Rechenschieber, auf dem der Patient versucht, seine Tumorschmerzintensität darzustellen. Die Skala der visuellen Analogskala reicht von „kein Schmerz“ bis zum „größten vorstellbaren Schmerz“. Anhand der Platzierung des Schiebers durch den Patienten erhält der Arzt einen Zahlenwert, der ihm Auskunft über das Schmerzempfinden des Patienten gibt. Dieser Wert wird dann in ein Buch, das sogenannte Schmerztagebuch, eingetragen. Anhand eines solchen Schmerztagebuchs kann der Verlauf des Tumorschmerzes über einen Zeitraum verfolgt und beurteilt werden. Werden neben dem Tumorschmerz und seiner Intensität weitere Vermerke geführt, wie zum Beispiel die persönliche Stimmung, die Aktivitäten oder die Schlafzeiten, kann zudem der Einfluss dieser Faktoren auf das Schmerzempfinden des Patienten deutlich werden. Ein solches Schmerztagebuch kann als Grundlage einer endgültigen Schmerzdiagnose dienen, anhand derer die im individuellen Fall einzusetzende Tumorschmerztherapie bestimmt wird.
Das WHO-Stufenschema für die Behandlung von Tumorschmerz
Für die medikamentöse Behandlung von Tumorschmerz wurde von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ein Schema entwickelt. Dieses beinhaltet drei Stufen, die sich nicht an der eigentlichen Krebsdiagnose, sondern an der Schmerzstärke orientieren. Ziel der Therapie von Tumorschmerz und damit auch entscheidendes Kriterium für die Wahl der Stufe ist eine wirksame Reduktion des Tumorschmerzes.
Therapieplan beim Tumorschmerz
Nach erfolgter Diagnose wird für jeden Patienten ein individueller Therapieplan für die Behandlung von Tumorschmerz erstellt, der in der Regel auf dem Stufenschema der WHO basiert. Er enthält oftmals eine Kombination aus verschiedenen Schmerzmitteln, die den größten Behandlungserfolg verspricht.
Lydia Köper
Gerade bei fortgeschrittenen Krebserkrankung ist der Tumorschmerz häufig stark ausgeprägt. Aus diesem Grund haben palliativmedizinische Anwendungen eine große Bedeutung für die Betroffenen. Denn auch wenn der Krebs zu diesem Zeitpunkt nicht mehr heilbar ist, muss der Patient sich nicht mit dem Tumorschmerz abfinden. Die orale Einnahme von Medikamenten reicht in diesem Stadium der Erkrankung meist nicht mehr aus, da die Schmerzen zu groß sind. Deshalb werden die Wirkstoffe, z. B. Opioide, dem Patienten direkt unterhalb der harten Hirnhaut injiziert. Diese Form der Therapie nennt sich intrathekale Tumorschmerztherapie.
Tumorschmerz tritt in Verbindung mit einem Tumor im Körper auf. Da es sich in den meisten Fällen um einen bösartigen Tumor handelt, spielt Tumorschmerz vor allem für an Krebs Erkrankte eine Rolle. Er kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen und in verschiedenen Stadien der Erkrankung auftreten. Tumorschmerz geht entgegen der allgemeinen Annahme nicht immer mit einer Krebserkrankung einher. Betroffene haben die Möglichkeit, den Schmerzen mit einer geeigneten Tumorschmerztherapie entgegenzuwirken, auch dann, wenn der Krebs selbst nicht mehr heilbar ist. Daher ist es wichtig, dem Arzt von den Schmerzen zu berichten, da er nur so dem Patienten helfen kann.
Für die Diagnose von Tumorschmerz ist es wichtig, dass der Patient das offene Gespräch mit seinem Arzt sucht, da es für Tumorschmerz keine spezifischen Untersuchungsmethoden gibt. Erst dann hat der Arzt die Möglichkeit, mit verschiedenen Verfahren den Tumorschmerz zu lokalisieren. In einem ausführlichen Gespräch wird der Arzt zudem versuchen, den Grad des vom Patienten empfundenen Schmerzes zu ermitteln. Dafür bietet sich z. B. eine sogenannte visuelle Analogskala an, bei der der Patient seinen Schmerz zahlenmäßig ausdrücken kann. Die Werte werden vom Arzt festgehalten, um den Verlauf dokumentieren und besser beurteilen zu können.